DIES UND DAS > Brauchtum

St. Martin

(1/5) > >>

Gisela:


Am Vorabend von St. Martin ziehen die Kinder im Rheinland
mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Straßen.
Allen voran reitet St. Martin als Bischof auf einem Schimmel.
Die Kinder der Grundschulen und einer Realschule gehen durch die Stadt bis zum Marktplatz.
Hier wird anschließend symbolisch die Mantelteilung gespielt.
Viele Musikkapellen begleiten die singenden Kinder.
Im Anschluss gehen sie in kleinen Grüppchen "Gripschen", will heißen,
es wird an den Haustüren gesungen um Süßigkeiten oder Obst zu bekommen.


Sankt Martin

1.   Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut:
sein Mantel deckt' ihn warm und gut.
2.   Im Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee da saß ein armer Mann,
hatt' Kleider nicht, hatt' Lumpen an.
"O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!"
3.   Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zog die Zügel an,
sein Ross  stand still beim armen Mann,
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt'
den warmen Mantel unverweilt.
4.   Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gab den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil'
hinweg mit seinem Mantelteil.
5.   Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin legt sich still zur Ruh,
da tritt im Traum der Herr hinzu.
Der spricht: "Hab Dank, du Reitersmann,
für das, was du an mir getan!

 Oder  Im Traum, im Traum,
im Traum er schaut ein glänzend Licht
und eine milde Stimme spricht:
"Hab Dank, du braver Reitersmann,
für das, was du an mir getan!"

aus dem Rheinland

Gisela:




   Abends, wenn es dunkel wird
    und die Fledermaus schon schwirrt,
    ziehn wir mit Laternen aus
    in den Garten hinterm Haus.
    Und im Auf- und Niederwallen
    lassen wir das Lied erschallen:
    Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
     
    Plötzlich aus dem Wolkentor,
    kommt der gute Mond hervor,
    wandelt seine Himmelsbahn
    wie ein Haupt-Laternenmann.
    Leuchtet bei dem Sterngefunkel
    lieblich aus dem blauen Dunkel:
    Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
     
    Ei, nun gehen wir nach Haus,
    blasen die Laternen aus,
    lassen Mond und Sternelein
    leuchten in der Nacht allein,
    bis die Sonne wird erwachen,
    alle Lampen auszumachen: Laterne, Laterne,
    Sonne, Mond und Sterne.

Kiki:
Ich hab auch noch eins



Kommt wir woll'n Laterne laufen

Kommt wir woll'n Laterne laufen, z?ndet Eure Kerzen an;
kommt wir woll'n Laterne laufen, Kind und Frau und Mann.
Kommt wir woll'n Laterne laufen, das ist unsere sch?nste Zeit;
kommt wir woll'n Laterne laufen, alle sind bereit.

Hell wie Mond und Sterne leuchtet die Laterne
bis in weite Ferne ?bers ganze Land.
Jeder soll uns h?ren, kann sich gern beschweren:
?Diese frechen G?ren, das ist allerhand!?

Kommt wir woll'n Laterne laufen, heute bleibt das Fernsehn aus;
kommt wir woll'n Laterne laufen, keiner bleibt zu Haus.
Kommt wir woll'n Laterne laufen, denn wir f?rchten nicht die Nacht;
kommt wir woll'n Laterne laufen, das w?r doch gelacht.

Hell wie Mond und Sterne leuchtet die Laterne
bis in weite Ferne ?bers ganze Land.
Jeder soll uns h?ren, kann sich gern beschweren:
?Diese frechen G?ren, das ist allerhand!?

Kommt wir woll'n Laterne laufen, bis das letzte Licht vergl?ht;
kommt wir woll'n Laterne laufen, singt mit uns das Lied:

Hell wie Mond und Sterne leuchtet die Laterne
bis in weite Ferne ?bers ganze Land.
Jeder soll uns h?ren, kann sich gern beschweren:
?Diese frechen G?ren, das ist allerhand!?



Uwe:



Der Weckmann mit Tonpfeife

Viele Kinder gelangten bereits früh in den Besitz eines traditionsreichen Rauchutensils,
das nicht selten mit Tabak statt Seifenblasenwasser ausprobiert wurde ...

... so ging es mir auch vor mehr als 60 Jahren ...
 
In vorwiegend katholischen Regionen Deutschlands hat sich bis heute die Tradition gehalten,
den Kindern zu St. Martin einen Tonpfeifen-Weckmann, zu schenken.
Der Name bezeichnet die Art und Form des Gebäcks, nämlich ein Männlein aus
einfachem Weizenmehlteig. Der Pfarrer würde das Traditionsgebäck
als "Gebildebrot" bezeichnen, das im frühen Mittelalter den Büßern und Kranken als
Kommunionersatz verabreicht wurde, die die Eucharistie nicht empfangen hatten.
In der osteuropäischen orthodoxen Liturgie hat sich dieser Brauch bis heute erhalten.

Der Weckmann wurde ursprünglich nur am Nikolaustag verzehrt, später auch am Martinstag und
heute über die gesamte Adventszeit. Die Figur stellt einen Bischof mit einem tönernen Bischofsstab dar:
Die Ähnlichkeit mit der heutigen Tonpfeife ist unverkennbar, wenn
man sie mit dem Pfeifenkopf nach oben dreht.
Die Verwendung der Tonpfeifen stammt vermutlich aus der Hochzeit der Pfeifenbäckereien
in Euopa im 17. und 18. Jahrhundert und ist von der reformatorischen Bewegung
beeinflusst, katholische Sinnbilder zu verweltlichen.

Die Weckmann-Tonpfeifen können tatsächlich zum Rauchen verwendet werden,
brennen aber schnell heiß und sollten daher nicht am Tonkopf angefasst werden.
Außerdem wird der Mundstück zuvor kurz in Wasser getaucht oder besser mit
Olivenöl eingerieben, damit es nicht zu schnell heiß wird.
Geübte Pfeifenraucher verstehen sich in der Kunst, eine Pfeife nicht heiß zu rauchen:
durch kurze, leichte Züge und längere Pausen.

                                                            :blum: :blum: :blum:


Das Weckmann-Originalrezept

Am 11. November ist Martinstag, hier rechtzeitig das Original-Rezept für den Weckmann.
Man benötigt:

    Trockenhefe    1 Päckchen
    Milch        250 ml
    Mehl         300 g
    Zucker        80 g
    Butter        80 g
    Eier          2 (nur Eigelb)
    Salz          1 Prise
    Safranfäden in der Milch gelöst

In der lauwarmen Milch werden Hefe und die Hälfte des Zuckers angerührt und
eine Viertelstunde stehen gelassen. Das Mehl wird in eine Schüssel gesiebt und
der restliche Zucker, eine Prise Salz, Butter, 2 Eigelb und eine Messerspitze Safran zugegeben.
An den Rand wird die angerührte Milch zugegeben und das Ganze dann
zu einem Teig verrührt und gut durchgeknetet. Den Teig mit einem Küchentuch abdecken und 1-2 Stunden aufgehen lassen. Dann wird er zentimeterdick ausgerollt und die Figur ausgestochen oder geschnitten.
Der Teig kommt auf ein gefettetes Backblech oder auf Backpapier, wird noch mit Eigelb bestrichen und mit Rosinen als Augen und Knöpfe sowie mit der Tonpfeife verziert, die bei manchen Bäckereien erhältlich ist.
Nochmals eine halbe Stunde gehen lassen und dann 15-20 Minuten bei 180 °C hellbraun backen.


Gisela & ich wünschen gutes Gelingen und GUTEN APPETIT

Alraune:
 ?%

 :ooo: Gisela, die Weckmänner sind dir sehr gut gelungen, sehen zum Anbeissen aus.   %& Das Rezept werde ich testen, danke für's Einstellen.  :knuddel:

Werde gleich ins  :schlaf6: gehen.

Wünsche euch einen schönen Abend und eine  :nacht16:   -nacht-

Herzliche Grüße

Alraune

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln