Ach je, immer ich!
Wahrscheinlich vergesse ich was und werd demn?chst Erg?nzungen nachliefern:
Mispeln kamen schon mit den R?mern nach Deutschland, gelten hier jetzt als heimisches Geh?lz (Mespilus germanica). Sehr gro? werden sie nicht, daf?r sehr knorrig. Die meisten alten B?umchen haben eine total schiefe und "krumpelige" Form. Es gibt wurzelechte Mispeln (z.B. bei Ahornblatt) und veredelte (bei den meisten anderen Anbietern). Ich hab leider eine veredelte - was die Pflanze nicht edler, sondern nur l?stiger macht, denn die Wei?dorn-Unterlage treibt immer wieder aus
.
Mispeln sind total pflegeleicht: einpflanzen, angie?en, sch?n finden, beernten - fertig. Die wurzelechte Wildmispel braucht keine weitere Pflege, dien veredelten Pflanzen tut ein gelegentlicher Schnitt gut (MUSS aber auch nicht sein). Sonniger Standort ist gut, Waldrand sicher nicht schlecht. Zum Sandboden kann ich nix mit Sicherheit sagen, wir haben 30 cm lehmigen Mutterboden und darunter irgendein Sammelsurium an Erde und Steinen ...
Im Katalog von Strickler wird als Standort angegeben: Freifl?che in vollsonniger Lage mit n?hrstoffarmem, trockenen, durchl?ssigen oder auch m??ig trockenem bis frischem Boden. Reinhard Witt ("Wildstr?ucher und Wildrosen") schreibt zum Naturstandort: "An w?rmeren Standorten vom Tal bis 1100 m. Offene H?nge, Waldrand, Geb?sche und lichte Laubw?lder, verlassene Weinberge. Warme, sonnige bis halbschattige, gut durchl?ftete, steinreiche, stickstoffhaltige und kalkige Standorte." Also, Petra, der Sand d?rfte kein Hindernis sein; vielleicht m??test Du den pH-Wert etwas anheben (?)
Zur Bl?tezeit im Mai ist die Pflanze eine wahre Augenweide. Die Fr?chte reifen im Herbst, etwa Oktober bis November. Sie sind dann ca. 4 cm gro? und rundlich. Die Fr?chte auf Janes Foto sind fr?h geerntet und deswegen so hell. Man kann sie gut ernten, sobald sie sich leicht vom Baum l?sen lassen; dann sollte man sie aber unbedingt eine Zeitlang einfrieren. Damit sie aromatisch werden, brauchen sie eine gewisse K?lte. Nach dem Auftauen sind sie meist noch etwas fest und lassen sich gut verarbeiten, z.B. auch trocknen. L??t man sie l?nger am Baum, werden sie dunkler und weich/teigig.
Dann erst haben sie den typischen Mispelgeschmack. Allerdings mu? man sie dann auch fast sofort ernten und verarbeiten: ein paar Tage zuviel Geduld, und sie werden ganz leicht muffig.
Das Verarbeiten ist zeitaufwendig, denn jedes Fr?chtchen enth?lt 5 dicke Kerne.
Kombination mit ?pfeln ist geschmacklich sehr zu empfehlen, z.B. als Marmelade oder im Kuchen.
Mispeln gelieren leicht, weil sie viel Pektin enthalten. Au?erdem enthalten sie u.a. viele Fruchts?uren und Gerbstoffe und haben dadurch eine konservierende Wirkung.
Hmmm - hab ich noch was vergessen?
EINE Mispel reicht vollkommen aus, weil sie Jahr f?r Jahr wirklich viele Fr?chte produziert. Petra, wenn Du Platz f?r zwei B?umchen hast: Kornelkirschen sind genauso pflegeleicht, bl?hen schon im Februar und sind auch vielseitig verwendbar.
Gru?!
Monika