Am Vorabend von St. Martin ziehen die Kinder im Rheinland
mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Straßen.
Allen voran reitet St. Martin als Bischof auf einem Schimmel.
Die Kinder der Grundschulen und einer Realschule gehen durch die Stadt bis zum Marktplatz.
Hier wird anschließend symbolisch die Mantelteilung gespielt.
Viele Musikkapellen begleiten die singenden Kinder.
Im Anschluss gehen sie in kleinen Grüppchen "Gripschen", will heißen,
es wird an den Haustüren gesungen um Süßigkeiten oder Obst zu bekommen.
Sankt Martin
1. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut:
sein Mantel deckt' ihn warm und gut.
2. Im Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee da saß ein armer Mann,
hatt' Kleider nicht, hatt' Lumpen an.
"O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!"
3. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zog die Zügel an,
sein Ross stand still beim armen Mann,
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt'
den warmen Mantel unverweilt.
4. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gab den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil'
hinweg mit seinem Mantelteil.
5. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin legt sich still zur Ruh,
da tritt im Traum der Herr hinzu.
Der spricht: "Hab Dank, du Reitersmann,
für das, was du an mir getan!
Oder Im Traum, im Traum,
im Traum er schaut ein glänzend Licht
und eine milde Stimme spricht:
"Hab Dank, du braver Reitersmann,
für das, was du an mir getan!"
aus dem Rheinland