Autor Thema: Palmsonntag  (Gelesen 4591 mal)

Offline Kiki

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Palmsonntag
« am: 06. April, 2007, 01:02:22 »
Palmsonntag oder Palmarum

Der Palmsonntag ist der sechste Fastensonntag mit dem lateinischen Namen Dominica Palmarum und heisst umgangssprachlich Palmtag oder Palmsonntag.

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die mit dem Karsamstag endet.  Palmsonntag (lateinisch dies florum, dies palmarum) wird auch der "Blumensonntag",  "Blumostertag", "Blumostern", "dies florum et ramorum" genannt.
Im Gedenken an den Einzug Jesu in Jerusalem, wo Palmzweige auf dem Weg dorthin lagen, werden heute noch in den Kirchen "Palmzweige" geweiht.

Da in Deutschland ja keine echten Palmen zur Verf?gung stehen und der Palmsonntag am Beginn des Fr?hjahres liegt, hat sich der Brauch eingeb?rgert, die Zweige der ersten fr?hlingshaften Regung der Natur als Palmenersatz zu verwenden. So verwendet man stattdessen Buchsbaum, Wacholder, Hasel- u. Salweide ("Palmk?tzchen"), Thuja, Tannengr?n, Stechpalme (auch Palmdistel genannt) oder Seidelbast (Daphne). Es sind alles Pflanzen, die nach altem Glauben schon seit der Antike vor allem B?sen und Sch?dlichen bewahren sollen; deshalb werden sie nach dem Gottesdienst wieder mit nach Hause genommen, damit sie dort das Ungl?ck vom Haus fernhalten.

In manchen Gegenden verwendet man als "richtigen" Palmbusch immer dreierlei vom Gleichen: drei Buchszweige, drei bl?hende Palmk?tzchen, drei  Stechpalmenzweige, drei  lange, bl?hende Haselruten, drei Zweige Immergr?n, drei Wacholderzweige, drei Eichenzweige mit dem roten Laub vom Vorjahr.

Die einfachsten "Palmstecken", "Palmwischen", "Palmwedel" bestehen aus einem Stab, an dessen Spitze ein Zweig der traditionellen Pflanzen, vielleicht geschm?ckt mit einem bunten, ausgeblasenem Ei, bunten Papierb?ndern oder auch ein rotbackiger Apfel gebunden werden.

Der alte Brauch des Reisigschneidens, das f?r das Osterfeuer verwendet wird, ist auch heute vielerorts wieder lebendig. Fr?her jedoch wurde das Reisig auch noch zum Zweck des Besenbindens geschnitten.
http://www.garten-literatur.de/Kalender/ostern/palmso.htm


Palmesel und Palmochs

"Palmesel" ist jedoch nach altem Brauch auch derjenige, der am Palmsonntag als Letzter aus dem Bett kriecht bzw. am Ende des Gottesdienstes zuletzt aus der Kirche kommt. Wie auch an anderen Stellen in der Heiligen Schrift tritt der Esel jedoch auch bei diesem Brauch in Gesellschaft eines Ochsen auf, weshalb der oberste Langschl?fer ?rtlich auch als "Palmochs" gilt.

Palmstocktraditionen

Im M?nsterland wird bis heute die Tradition der Palmst?cke gepflegt: An geschnitzten St?cken werden Buchsbaumzweige befestigt; der Stock selbst wird verziert mit S??igkeiten, ?pfeln und Geb?ck, mit roten und blauen Schleifen und Papierkrausen. Fast jede Gemeinde hat ihre eigene Palmstocktradition.


S??er Brauch

So ziert an manchen Orten ein Hahn die Spitze des Stockes, andernorts ist es ein Kreuz oder eine Ente. Im westm?nsterl?ndischen Vreden hat sich beispielsweise bis heute der Brauch gehalten, dass die Anzahl der vom Stock abgeschabten "Kr?llen"-Ringe (d?nne Sp?ne) das Alter des Kindes angeben (allerdings nur bis zum Schulalter).

An vielen Orten ist der Palmsonntag bei Kindern vor allem deshalb so beliebt, weil er mit einem "s??en" Brauch verbunden ist: Nach dem Gottesdienst gehen sie zu den Nachbarn und k?ndigen ihnen das bevorstehende Osterfest an, wof?r sich die Nachbarn bei den Kleinen mit S??igkeiten bedanken, die allerdings - zumindest war es fr?her so - erst an Ostern getreu den Fastenvors?tzen verzehrt werden.

Zeichen f?r ewiges Leben

In Vreden machen das die Kinder mit einem plattdeutschen Lied: "Palm, Palm Paosken, laot den Kuckuck raosken, laot de V?gelkes singen, laot den Geldb?hl klingen. H?isukker?i. H?isukker?i. Wenn't noch eenmol Sunndagg w?dd, krieg wie alle 'nen ?i."

Die Palmzweige selbst haben eine tiefe Bedeutung: Bereits im alten ?gypten waren Palmwedel ein Zeichen f?r ewiges Leben und wurden bei Bestattungen getragen. Noch heute findet sich auf S?rgen das Palmsymbol. F?r Christen ist es ein Zeichen des Sieges Christi ?ber den Tod, weshalb Palmzweige auch an das Kreuz gesteckt werden.
http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=36111

In der evangelischen Kirche war Palmarum lange Zeit der Tag der Konfirmation. Heute findet die Konfirmation in jeder Kirchengemeinde an unterschiedlichen Tagen - meist an einem Sonntag nach Ostern - statt.








Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite in Kofferraum.
(Jane Fonda)