Das OsterfestVielerlei Riten und Br?uche sind zum Osterfest entstanden. Osterfeuer werden am Abend des 1. Ostertages auf Feldern und H?hen entz?ndet und leuchten weithin ins Land. Oster-Spiele werden vielerorts seit alters her aufgef?hrt, immer ist ihr Inhalt der Sieg des erwachenden Lebens ?ber das Dunkel der Winterzeit. Das christliche Mysterienspiel von der Auferstehung Christi f?gt sich nahtlos an die vorchristlichen Br?uche an, welche das Erwachen der Natur mit neuem Leben feierten. Eine Reihe an Ostersymbolen gab es schon im Altertum.
Der OsterterminDas Weihnachtsfest ist am 25. Dezember und das Osterfest ist am ? ? Ja, beim Osterfest l?sst sich der Termin nicht auf Anhieb sagen, denn der Zeitpunkt des Osterfestes wechselt von Jahr zu Jahr. Ostern ist ein bewegliches Fest. Aber, wie berechnet sich das Osterdatum? Die Regel: Ostern ist immer am ersten Sonntag nach dem Fr?hlingsvollmond.
Die OsterkerzeIn der Osterkerze vereinigen sich die griechische, j?dische, r?mische und christliche Lichttradition. Das Licht gilt als Zeichen des Lebens. Im alten Rom gab es den Brauch, die Osternachtsfeier mit zwei zirka 2 Meter hohen Kerzen zu erleuchten. In Piacenza gab es schon um 384 Osterkerzen. Im 7. Jahrhundert wurde sie in allen Titelkirchen Roms verwandt. Die Osterkerze symbolisiert den ?ber Tod und Sterben siegenden und auferstandenen Jesus Christus. Sie wird heute, vom bereits geweihten, Osterfeuer entz?ndet und brennt w?hren der Osterfestzeit.
Das OstereiDas beherrschende Sinnbild unseres Osterfestes ist heute das Osterei. Eier sollen schon bei den Fr?hlingsfesten im alten ?gypten, Persien, Griechenland und Rom gef?rbt und gegessen worden sein. Das Ei ist die Lebensquelle an sich und steht als Symbol f?r die Entstehung des Lebens. Die kirchliche Eierweihe ist schon im 4. Jahrhundert nachzuweisen. In dieser Zeit wurden Eier auch schon bunt bemalt, wie Funde aus der Gegend von Worms zeigen.
Der OsterhaseDer Hase steht als Zeichen der Fruchtbarkeit. Sowie der griechischen Liebesg?ttin Aphrodite als auch der germanischen Fruchtbarkeitsg?ttin Ostera wurde ein Hase als heiliges Tier zugeordnet. Erste Belege f?r den Osterhasen aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg ?berliefert. Vor ?ber dreihundert Jahren ist der Brauch im Elsass, in der Pfalz und am Oberrhein entstanden. In Z?rich ist aus alten Aufzeichnungen der Osterhase als Eierbringer ?berliefert. Auch die Terminierung des Osterfestes l?sst eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Fr?hlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier. Doch der Osterhase ist nicht der einzige ?berbringer der Ostereier. In Schleswig-Holstein, Oberbayern und ?sterreich galt der Hahn, im westf?lischen oder hannoveranischen Raum der Fuchs, in der Schweiz der Kuckuck, in Th?ringen der Storch als ?berbringer der Eier.
Das OsterfeuerDas Urfeuer war die Sonne, sie wurde u.a. in ?gypten und S?d- und Mittelamerika g?ttlich verehrt. Das Feuer ist schon im Altertum den Menschen und G?ttern heilig gewesen. Die 6 Vestalinnen (altr?mische Priesterinnen) hatten daf?r zu sorgen, dass niemals das heilige Feuer ausging. Die Osterfeuer wurden bereits in heidnischer Zeit praktiziert. Denn man versuchte so, die Sonne mit dem Fr?hlingsfeuer magisch auf die Erde herab zu ziehen.
Das OsterradEin Osterrad ist ein Feuerrad aus Holz und Reisig, das in einigen l?ndlichen Gegenden zur Osterzeit nachts von H?geln heruntergerollt wird.
Es handelt sich dabei oft um mit Stroh ausgestopfte Eichenr?der. Je nach Steile und L?nge des Abhangs erreichen diese R?der hohe Geschwindigkeiten. Wenn diese gut am Fu?e des Hanges angekommen sind, deutet das dem Volksglauben nach auf eine gute Ernte hin.
Das Osterrad hat dabei eine ?hnliche Funktion wie das Osterfeuer. Ihr Ursprung wird wie beim Osterfeuer im heidnisch-germanischen Sonnenkult vermutet, da das Feuerrad als Sinnbild der Sonnenscheibe und das Licht in der Dunkelheit die Erwartungen auf den Einzug des Fr?hlings symbolisiert.
Die lippische Stadt L?gde im Weserbergland bezeichnet sich selbst als die Osterr?derstadt, weil sie eine rund tausendj?hrige Tradition nachweisen kann. Aber beispielsweise auch in G?nsterode und in Weyhe wird der Osterr?derbrauch praktiziert. Insgesamt findet man dieses Brauchtum heute nur noch selten und dabei vor allem in Norddeutschland, im Harz und im ?sterreichischen Alpengebiet.
Das OsterwasserDas Wasser ist eines der Ursymbole der Sch?pfung. Es hat belebende Kraft, es reinigt, heilt, aber es zerst?rt auch. So spielt das Wasser nat?rlich eine besondere Rolle in der Osterzeit. Vom Eise befreit kann das Wasser nun wieder seine Kraft entfalten. Uralte heidnische Br?uche und Gedankengut haben sich bis heute erhalten. Wer sich am Ostermorgen im flie?enden Bach w?scht bleibt nach altem Glauben immer jung und sch?n. Osterwasser vertreibt, aus der Quelle gesch?pft, Ausschlag und viele andere Krankheiten. Das Vieh wird am Ostermorgen in einen der B?che getrieben um es vor Krankheit zu sch?tzen. Und alles Wasser verwandelt sich in der Osternacht in Wein. In verschiedenen Regionen wird aus Dankbarkeit zum lebensspendendem Wasser noch heute der Brunnen im Dorf geschm?ckt und mit Osterschmuck verziert. Das Christentum greift die Wassersymbolik auf. Sie kulminiert im Taufgeschehen. Das Taufwasser wurde nur zweimal im Jahr (Ostern und Pfingsten) geweiht. Die Gl?ubigen durften vom Taufwasser mit nach Hause nehmen. Es diente zur Segnung von Haus und Hof. Dieser Brauch hat sich bis heute gehalten.
Das OsterlammDas Lamm ist Symbol der Wehrlosigkeit und war bereits Opfertier im Alten Testament. Die Juden schlachten zum Gedenken an Gott zum Passahfest ein Lamm. Im christlichen Altertum legte man Lammfleisch unter dem Altar. Es wurde geweiht und am Auferstehungstag als erste Speise verzehrt. Das Lamm ist symbolisch zum Lamm Gottes geworden. Es symbolisiert die Unschuld Christi. Im heutigen westlichen Osterbrauchtum ist das Lamm in den Hintergrund getreten. Ganz anders im griechisch-orthodoxen Christentum, beispielsweise in Griechenland, wo dem Osterlamm noch gro?e Bedeutung zukommt.
OsterreitenDas Osterreiten ist ein alter sorbischer Brauch, der in der katholischen Oberlausitz im Gebiet zwischen den St?dten Hoyerswerda, Kamenz und Bautzen gepflegt wird, und j?hrlich viele Besucher in diese Region zieht. Auch in Ostritz beim Kloster Marienthal wird ein Osterreiten veranstaltet. Ende der 1990er Jahre hat man den alten Brauch auch bei L?bbenau in der evangelischen Niederlausitz wiederaufleben lassen.
Der OstervogelIn vielen christlichen Familien und Kinderg?rten wird in der Osterzeit ein Osterstrau? aufgestellt. Birken-, Haselnusszweige oder Palmk?tzchen werden mit bunten Eiern und farbigen B?ndern geschm?ckt. Dazwischen schweben und flattern einige Osterv?gel. Der Ostervogel geht auf einen Brauch im Hundsr?ck, der Pfalz und des Odenwaldes zur?ck. Dort wurde ein aufgeblasenes Ei mit Kopf, Schwanz und bunten Fl?geln aus Seidenpapier beklebt und aufgeh?ngt. Der Ostervogel bringt zum Ausdruck, dass durch Ostern das Leben Fl?gel bekommt, Menschen durch die Osterfreude beschwingt werden. Die Farbenpracht des Ostervogels l?sst erahnen, wie freudvoll und lebensfroh die Osterbotschaft den Christen machen kann.
Ostern in anderen L?ndernDas griechisch-orthodoxe Osterfest wird in diesem Jahr zeitgleich mit dem christlichen Osterfest gefeiert. Es beginnt bereits am Donnerstag mit der Kreuzigung Jesus. Die Ostereier bemalt man rot, bewahrt sie bis Samstagabend auf bevor sie gegessen werden.
In ITALIEN isst man die Ostertorte, einen salzigen Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat, oder die Ostertaube, eine Art Gugelhupf. Wichtig sind allerorten die Karfreitagsprozessionen, bei der das Kirchenkreuz durch die Stra?en getragen wird. Die dunkel gekleideten Teilnehmer schreiten langsam und schweigend durch die Gassen.
Auch in SPANIEN gibt es Karfreitagsprozessionen. Die bedeutendste findet vor Tausenden von Zuschauern in Sevilla statt. In Palma de Mallorca wird am Ostersonntag vor der Kathedrale die Kreuzigung nachgespielt.
In FRANKREICH suchen die Kinder erst am Ostermontag nach ihren Ostereiern und S??igkeiten. Von Karfreitag bis Ostermontag sind die Kirchenglocken zum Zeichen der Trauer f?r den gekreuzigten Jesus still.
In ?STERREICH ist der Palmsonntag f?r die Kinder besonders wichtig. Sie bitten f?r gutes Wachstum, indem sie mit B?ndern, Brezeln und ?pfeln geschm?ckte Palmstangen zur Kirche tragen.
In LUXEMBURG ziehen die Kinder am Karfreitag mit Schlehdornstr?uchern, die mit bunten B?ndern und Papierblumen geschm?ckt sind, singend und klappernd durch die Stra?en. Am Abend werden die Str?u?chen traditionell verbrannt.
In FINNLAND schl?gt man Freunde und Bekannte am Palmsonntag leicht mit der Birkenrute. Das soll Gl?ck bringen und erinnert an die Palmwedel, mit denen Jesus vor 2000 Jahren in Jerusalem empfangen wurde. Am Ostersonntag ziehen die Kinder mit allem was Krach macht durch die Stra?en, und beenden so die dunkle Winterzeit.
In SCHWEDEN verkleiden sich die Kinder am Ostersamstag mit Kopft?chern und langen R?cken als "Osterweiber", rennen mit einem Kaffeekessel von T?r zu T?r und betteln um S??igkeiten. Die Erwachsenen schm?cken die Wohnung mit Birkenreisig und knallig-bunten Federpuscheln. In Schweden bringen die Osterk?ken die Ostereier. Mit Feuerwerksk?rpern, L?rm und Osterfeuer werden die b?sen Osterhexen verjagt.
In ISRAEL wird das Passahfest gefeiert. Die j?dische Hausfrau ist voll im Stress. Die Wohnung muss blitzeblank sein, kein Kr?mel darf herumliegen. Zum Festmahl gibt es Osterlamm, bittere Kr?uter und s??e Saucen.
In NEW YORK findet am Ostersonntag auf der 5th Avenue die traditionelle Easter Parade statt. Blumengeschm?ckte Festwagen und Menschen in pr?chtigen und extravaganten H?ten ziehen durch die Prachtstra?e. Eine witzige Sitte ist das Eierrollen (THE WHITE HOUSE EASTER EGG ROLL), das am Wei?en Haus in WASHINGTON stattfindet. Dolley Madison (Gattin von President James Madison) soll etwa um 1810 auf dem Gel?nde des Capitols das ?ffentliche Ostereier-Rollen f?r Kinder initiiert haben. Am Ostermontag wird ein Gartenst?ck zur Spielwiese und Dutzende von Eiern rollen hinunter. Jeder Teilnehmer erh?lt als Dankesch?n ein vom Pr?sidenten und seiner Ehefrau signiertes Holzei.
In MEXIKO dauern die Osterfestlichkeiten fast zwei Wochen und haben Volksfestcharakter. Ber?hmt sind die Ostert?nze. ?ber den Stra?en h?ngen Girlanden aus buntem Toiletten- und Krepppapier. Es finden zwei Karfreitagsprozessionen statt. Am Vormittag wird farbenfroh nachgestellt, wie r?mische Soldaten hoch zu Ross Jesus zum Kreuzigungsplatz bringen. Am Nachmittag dann die schwarze, schweigende Kreuzigungsprozession.
Wenn am Ostermorgen die Kirchenglocken l?uten, heben auf den PHILIPPIENEN die Eltern ihre kleinen Kinder am Kopf hoch. Sie hoffen, dass die Kleinen dadurch besser wachsen. Hasen und buntbemalte Eier geh?ren, wie hierzulande, zum Osterfest.
In AUSTRALIEN sch?pfen Verlobte an Ostern flie?endes Wasser und bewahren es bis zum Hochzeitstag auf. Wenn sie sich vor der Hochzeit damit besprengen, soll die Ehe gl?cklich werden.
Weitere Infos und Quellen:
http://www.willi4u.de/AUFTAKT/Feste_Braeuche/Ostern/ostern.htmlhttp://www.ostern-im-web.de/main.php?content=brauchhttp://de.wikipedia.org/wiki/Osternhttp://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_1719.htmlhttp://www.sorbische-ostereier.de/index.htm