Autor Thema: Traditionen  (Gelesen 7451 mal)

Online Nordlicht

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Traditionen
« am: 13. September, 2006, 22:09:24 »
Hallo ihr,

in der Rubrik "Begriffe raten" hatten wir eben das Thema Br?uche usw. Auch ich k?mpfe sehr f?r den Erhalt unserer Br?uche und wehre mich gegen diese Gesch?ftemacherei usw. Aber gegen manche Dinge kann man sich eben nicht wehren. Wir haben f?r den Herbst eine, wie ich glaube, ganz gute Alternative gefunden.

Vor ein paar Jahren gab es bei uns eine "Halloween" - Diskussion, die von der Elternschaft angeleiert wurde. Laternelaufen sei doch nicht zeitgem?? usw...
Wir machen es seitdem so: Die kleinen Kinder, 1./2. Klasse haben im November ihr Laternelaufen. Die gro?en Kinder, Klasse 3/4, feiern im November eine Geisterstunde mit kleinen Geisterspielen, Geisterdisco usw.

Wir nennen es bewusst nicht Halloween. Das Thema haben die Kinder aber im Englischunterricht.

Beides wird von Eltern wunderbar organisiert und ist richtig klasse! Dieses Jahr darf ich ja mal wieder Laternelaufen!? :D :D :D Vielleicht gehe ich aber trotzdem geistern. ;)

Nervig finde ich, dass leider inzwischen viele Kinder Halloweenlaufen machen. Das geh?rt nun wirklich nicht in unsere Gegend. Nikolauslaufen schl?ft so ziemlich ein.? :-\

Viele Gr??e vom Nordlicht
Das Glück kann man nicht tauschen.

Offline Kiki

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Re: Traditionen
« Antwort #1 am: 13. September, 2006, 22:20:42 »
Hallo Nordlicht,

ich sehe es genauso.
Was mich dabei aber u.a. st?rt, es wei? eigentlich niemand, was z.B. Halloween ist. Wer zu mir an die T?r kommt, mu? wissen was er feiert, sonst gibt es nichts. Bei Halloween st?rt mich auch der sehr negative (um nicht zu sagen agressive) Spruch bzw. Forderung 'Gib S??es, sonst gibt's Saures'. Was der Spruch wirklich einmal bedeutete, wei? niemand und es wird auf die heutigen Situationen angewandt. Hier sind bei Leuten Knallk?rper in Briefk?sten gelegt, M?lltonnen umgekippt, Autos verkratzt worden und einiges andere. Leider tragen Rundfunk und Fernsehen in erheblichem Ma? dazu bei.

HG Kiki
Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite in Kofferraum.
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gole43

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Re: Traditionen
« Antwort #2 am: 13. September, 2006, 22:36:57 »
Hallo Nordlicht,

da bin ich ganz deiner Meinung,
wenn ich meiner Liebsten Blumen schenken m?chte, lasse ich mir das nicht z.B. durch den Valentinstag vorschreiben,
sondern das mache ich wenn mir danach ist.
Ich sage immer zu meiner Frau, Valentin ist der Schutzpatron der Blumenh?ndler, da hab ich nix mit am Hut!
Im ?brigen muss man nicht alles mitmachen was ?ber den grossen Teich kommt, unsere Wurzeln sind hier in Europa
und altes deutsches Brauchtum zu pflegen und an unsere Nachkommen weiterzugeben ist meiner Meinung nach sehr wichtig.

sch?nen Gruss Ulrich

wasserfrau

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Re: Traditionen
« Antwort #3 am: 13. September, 2006, 22:54:32 »
Hmm--Nikolauslaufen kenn ich nicht--ABER bei uns gibbet das Martinslaufen--was immer recht zeitnah an Halloweeen liegt........bei UNS hier herrscht die "Tradition"--wo am 31.10.der K?rbis brennt, da darf geklingelt werden........(was bei Regenwetter mit Wind schon mal zu einer ?berversorgung an S?ssigkeiten in meinem Haushalt f?hren kann ;)).......

Wobei ich sagen muss: ich kenn noch nicht mal das "Martinslaufen"--das gibbet hier im Rheinland--aber ich komm doch aus dem Sauerland--wir sind am Rosenmontag rumgerannt und haben gesungen: t?ddel?tchen Fasenacht, ich hab geh?rt, ihr habt geschlacht--und ne Dicke Wurst gemacht--gebt mir eine, gebt mir eine aber ncht so so eine ganz so kleine...........

ich sag heut noch Helau--und kann mit dem Karnevalsged?ns nix anfangen--weil ich in einer "Zwischenwelt" aufwuchs ;)

LG, Birgit

Offline Petra aus RLP+

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Re: Traditionen
« Antwort #4 am: 14. September, 2006, 09:03:36 »
hallo
schliesse mich an, ich finde es auch wichtig, dass man weiss, was fr?her so ?blich war und auch warum bestimmte br?uche entstanden sind, meist hatten sie einen praktischen charakter und wurden erst in zeiten als den menschen besser ging zu einer art "fest"
hier gibt es zu pfingsten z.b. den pfingstquak, eine mortz gaudi heutzutage, aber der ursprung f?r diesen umzug war die bittere not der knechte und m?gde, denn die lebensmittel waren um diese jahreszeit knapp und arbeit gabs bei den bauern auch noch nicht genug also zogen sie quasi bettelnd von hof zu hof, von haus zu haus und erbaten eier und speck,damit sie auch in der kommenden saison wieder auf den feldern arbeiten konnte, z.t. pfl?ckten sie auch fr?he wildblumen und boten sie den hausfrauen als dank oder tausch an.
vor jahren haben wir mal eine heuernte wie vor 100 jahren organisiert, mit allem drum und dran, es war eine interessante und f?r uns auch lustige sache, aber wenn man bedenkt, wieviel arbeit, schwere arbeit das war, bin ich doch froh heute zu leben.
allerdings finde ich es auch wichtig die br?uche aus anderen l?ndern zu kennen, denn dies f?hrt meiner meinung nach u.v.a. punkten zum besseren verst?ndnis, wobei ich diese vermarktung in keinsterweise billige.
helloween ist nicht mein ding, jedoch hatte eine gruppe eltern und kinder die letzten jahren einen umzug organisiert, der findet in begleitung der erwachsenen statt, s?mtlich verkleidung wurde selbst gebastelt und sie zogen durchs dorf und weil alles selbst gemacht war, bekamen sie auch etwas s?sses, denn heutzutage ist es nicht mehr so ?blich, dass sich eltern so um ihre kinder k?mmern und sie motivieren etwas zu tun, das gleiche gilt f?r mich auch f?r die sternsinger, ich habe pers?nlich nichts mit kirche zu tun, aber ich m?chte das engagement der kinder nicht mit einer verschlossenen haust?r hemmen.
das leben ist sch?n

Offline Gisela

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Re: Traditionen
« Antwort #5 am: 14. September, 2006, 11:42:42 »
Hallo zusammen,

wenn ich Tradition h?re, f?llt mir spontan immer der Milchmann Tewje aus dem Musical Anatevka ein.
Er erlebt das Infragestellen seiner traditionsbewussten Lebensgestaltung ganz intensiv, als die T?chter ?fl?gge? wurden.
Er sagt, Zitat: ?Tradition, Tradition, **zensiert** Tradition?.

Wir finden es sch?n, wenn in der Familie (Gro?familie) Traditionen hochgehalten werden.
Das f?ngt beim Mahl zu bestimmten Festen im Jahreskreis an, ?ber Br?uche von Regionen aus denen man kommt oder gerade lebt,
bis hin zu ganz bestimmten Gepflogenheiten in der eigenen Familie, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden.

Auch den neuen  Br?uchen stehen wir immer offen gegen?ber, man muss nur erkennen, welchen Ursprung es gibt oder ob das reine ?Gesch?ftemacherei? ist.

Gerne denke ich an meine eigene Kindheit mit vielen Traditionen zur?ck und freue mich, wenn auch unsere Kinder heute schon sagen:
Wei?t Du noch, als wir - z.B. nach dem Martinssingen im gro?en Martinsumzug der Schulen und dem ?Gripschen?
(singen, mit den selbstgebastelten Laternen bei Nachbarn, Freunden, Verwandten und daf?r S??es/Obst/N?sse geschenkt zu bekommen)
nach Hause kamen und es gab ?Mutzem?ndelchen? und hei?en Kakao zum Aufw?rmen.

So k?nnte ich noch vieles aufz?hlen, was wir an Traditionen pflegen und weitergeben, aber das w?rde hier mit Sicherheit den Rahmen sprengen.
Ich bin daf?r  :) :) Traditionen, die gewachsen sind, zu pflegen und weiterzugeben.

Herzlich Gisela
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen".  Der kleine Prinz, Saint Exupéry

Offline Margarete

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Re: Traditionen
« Antwort #6 am: 14. September, 2006, 21:48:41 »
Guten Abend zusammen,

habe gerade mit Interesse Eure Beitr?ge gelesen und kann Euch nur zustimmen.

Meiner Meinung nach liegt es auch an den Familien, ob sie Traditionen pflegen und an die Kinder weiter geben. Bei Familienfesten mag dies ja noch einfach sein, aber wie ist es bei all den anderen Events?

Voller Emp?rung fand ich am 1. September Regale voller Spekulatius, Zimtsternen, Dominosteinen und Co. Wie lange sollen denn die Kleinen aufs Christkind warten? ?ber 3 Monate?

Wer ist der Schuldige? Der Verbraucher! Angebot und Nachfrage regeln, wie bei so vielen Dingen, den Markt. Ich bin ja gespannt, ob ich morgen beim Einkauf schon Christbaumkugeln und Lametta entdecke.

LG Margarete

tigrib

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Re: Traditionen
« Antwort #7 am: 15. September, 2006, 13:26:46 »
Hallo Margarete,
hab?gerade mal geguckt, wo du wohnst, aber nichts gefunden. Also ich bin der Meinung, an den "Pfefferkuchen" Anfang September sind die Verbraucher selber schuld. War jahrelang Marktleiterin bei Edeka. Du kannst auf so nem Posten dagegen gar nichts machen. Das Zeug wird Dir zugeteilt, dein Lager ist sowieso zu klein, also mu? alles in den Markt. Und dann kommen Vorgesetzte und fragen warum der "Aufbau" noch nicht fertig ist! Wenn Kunden die Ware kaufen...und das machen sie nach meinen Erfahrungen...dann wird das Zeug hingestellt. Und wenn es Ostern die Dominosteine sind!!! Der Kunde ist doch selbst schuld!
Gleich nach der Wende hatten wir Weihnachtsm?nner Ende August! Mu?ten sie aufbauen! Wurden gekauft!
Hat sich aber gl?cklicherweise fast normalisiert. In unserem Ort gab es bis Wochenanfang noch keine Pfefferkuchen-seitdem war ich nicht mehr in der Stadt.
Und weiter zu Traditionen. Vati-leider 2000 verstorben- hat diatonische Handharmonika gespielt. Mir hat das immer gefallen (zum selber lernen hats aber nicht gelangt!), mein Bruder hatte keinerlei Interesse f?r diese Musik. Mutti, Vati und ich haben viel gesungen zur "Liebsten" meines Vati`s-(lt. Vati war seine "Quetschkommode" seine Liebste und Mutti die 2.! Mutti nahm das immer mit Humor! Wir haben sogar 3-stimmig gesungen! Mutti Alt, Vati Tenor-oft Oberstimme- und ich Sopran. Ist aber halt alles eingeschlafen! Mein Sohn lernte zwar als Kind Keyboard, aber das wirkliche Interesse fehlte und da ist das halt alles eingeschlafen. Schade eigentlich!

Gru? Birgit       

Offline Angelika HX

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Re: Traditionen
« Antwort #8 am: 15. September, 2006, 18:00:50 »
Hallo,
Traditionen  ???. Bin in Berlin geboren und gross geworden. Kann mich dort nicht an irgendwelche Traditionen erinnern. War immer neidisch, wenn wir im Unterricht (Heimatkunde hiess es damals noch) einen Film aus dem Spreewald sahen. Fand die Trachten so sch?n oder Schwarzwald. Martinssingen habe ich erst mit unseren Kindern hier im Paderborner Raum kennengelernt, fand es sehr sch?n. Nur das an der Haust?r klingeln, da konnte ich mich nicht mit anfreunden. Habe aber die Kinder gew?hren lassen. Das Einzige woran ich mich erinnern kann, war Ostern. Da wurden frische Birkenzweige gekauft und morgens bin ich dann zu den Eltern ins Schlafzimmer (sie blieben extra liegen) habe die Bettdecke weggezogen und mit den Birkenzweigen auf den Po gehauen mit den Worten: Stiep, stiep Osterei, gibts Du mir kein Osterei hau ich Dir den Po entzwei. Anschl. durfte ich die Ostereier dann suchen. Das machte riesigen Spass.
Ansonsten Traditionen ist sch?n und gut, sie sollen auch gepflegt werden, aber man muss ja nicht alles ?bernehmen.
Weihn.Sachen schon im Sept. Ich frage mich, ob der Verbraucher sie schon Anfang Sept. verlangt? Wenn es da steht wird es auch gekauft. Hinzu kommt ja auch, es ist dann noch halbwegs frisch. Es schmeckt ja auch. Ab Mitte Nov. hat man dann schon keinen Appetit mehr drauf. Ich glaub Aldi bietet Anfang Dez. schon nichts mehr an. Ich versuche immer vor Nov. nichts zu kaufen (ich bin aber auch kein S?ssschnabel).
Ach, Tradition nochmal. Hier gibt es in Altenbeken (hat f?r den kleinen Ort einen grossen Umsteigebhf.) immer am Nikolaustag was sch?nes. Da kommt der Nikolaus mit der Eisenbahn (fr?her noch mit Dampf). Er h?lt dann oben auf dem erh?hten Bhf. h?lt dort eine kurze Ansprache, steigt dann unten aufs Pferd und wird von Knecht Ruprecht runter zum Marktplatz begleitet. Dort gibt es nochmal eine Ansprache und dann wird an die Kinder eine T?te mit S??igkeiten verteilt. Diese T?ten m?ssen die Eltern heimlich still und leise gegen einen kleinen Obelus aber vorher schon holen. Das fanden unsere immer toll. So jetzt ists genug.
HG Angelika  ;)
Fanoe

Gekko

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Re: Traditionen
« Antwort #9 am: 15. September, 2006, 19:10:56 »
-gewachsene Traditionen-
ja,
richtig, sollte man pflegen
Aber sollte man sie nicht auch weiter wachsen lassen ?
alles entwickelt sich weiter.
Und wenn das nicht so w?re, dann w?re erst garkeine Traditionen ?gewachsen?.  .. g?b es keine.

ich find nicht schlimm, dass hier nun zweimal an den T?ren gesammelt wird.
Mein K?rbis ist in der HalloweenNacht beleuchtet.  Und ich weiss was mir dann bevorsteht. ;D
aber ist schon richtig,
manchmal ist es echt erschreckend, dass kaum jemand weiss worum es an solchen Tagen geht


Die regionale Unterschiedlichkeit ist schon enorm.
Ich bin 10 km entfernt in einen anderen Ort gezogen.
Kannte das Martinssingen an den T?ren nicht.  War sehr erstaunt,.. und im ersten Jahr nat?rlich auch peinlich ber?hrt,. dass ich nicht vorbereitet war.
Naja, jetzt kenn ich es halt.
auch wurde bei uns fr?her nicht f?r St. Martin die Fenster geschm?ckt.
hier h?ngen Lampions und Lichter in fast allen Fenstern wenn der Zug geht.

Find ich schon nen enormen Unterschied, f?r die paar km.


von Karneval mal ganz angesehen.
 
Dann iss man hier ?berall jeck



Gruss
Gekko

wasserfrau

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Re: Traditionen
« Antwort #10 am: 15. September, 2006, 20:55:47 »
NUR f?r? Margarete :)

Weihnachten im Oktober

Montag, 7. Oktober

Sch?nster Altweibersommer. Noch einmal Menschen in T-Shirt und Sandalen in den Stra?encafes und Bierg?rten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse in der Innenstadt. Dann pl?tzlich um 10.47 Uhr kommt der Befehl von Aldi-Gesch?ftsf?hrer Erich B.: "5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich." Von nun an ?berschlagen sich die Ereignisse. Zun?chst reagiert SK-Gesch?ftsf?hrer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.

15:07 Uhr

Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert nunmehr mit Lametta und Tannengr?n in der Wurstauslage.

16:02 Uhr

Die Filialen von Penny und Ihrkauf bekommen Kenntnis von der Offensive, k?nnen aber auf Grund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstandsabkommen bis zum 10. Oktober. Die Gespr?che bleiben ohne Ergebnis.

Dienstag, 8. Oktober, 7:30 Uhr

Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht ?berraschend ein Esel mit Rentierschlitten Stellung, w?hrend 2 Weihnachtsm?nner vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachstw?nschen verh?ren. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleisenden Schein von 260000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zun?chst nur ohnm?chtig zuschaun, immerhin haben jetzt auch Spar, Coop und SK den Ernst der Lage erkannt.

Mittwoch, 9. Oktober, 9:00 Uhr

Edeka setzt Krippenfiguren ins Gem?se.

9:12 Uhr

SK kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefk?hlregal.

10:05 Uhr

Bei Ihrkauf verirren sich dutzende von Kunden in einem Wald von Weihnachtsb?umen.

12:00 Uhr

Neue Dienstanweisung bei Coop. An der K?setheke wird mit sofortiger Wirkung ein 'Frohes Fest' gew?nscht. Der Spar-Markt k?ndigt f?r den Nachmittag Vergeltungsma?nahmen an.

Donnerstag, 10. Oktober, 7:00 Uhr

Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.

8:00 Uhr

In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte Penny-Gesch?ftsf?hrer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark: "Weihnachten bis zum ?u?ersten" und verf?gt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gef?rchteten CD 'Weihnachten mit Mireille Matthieu' ?ber Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.

Freitag, 11. Oktober, 8:00 Uhr

Anwohner der Ladensta?e versuchen mit Hilfe einer einsweiligen Verf?gung, die nun auch vom Spar-Markt angedrohte Musikoffensive 'Heilig Abend mit den Flippers' zu stoppen.

9:14 Uhr

Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffern?ssen rammt den Posaunenchor 'Adveniat', der gerade vor Karstadt zum gro?en Weihnachtsovatorium ansetzen wollte.

9:30 Uhr

Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffern?sse, sondern um Christbaumkugeln gehandelt.

Sonnabend, 12. Oktober

Die Fronten verh?rten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.

10:37 Uhr

Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Coop-Parkplatz zum Verzehr von Gl?hwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.

12:00 Uhr

Seit gut einer halben Stunde beschie?en Karstadt, Edeka und Coop die Fu?g?ngerzone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die R?um- und Streupflicht an. Umsonst.

14:30 Uhr

Teile der Innenstadt sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen. Menschen wie du und ich, die nur mal in der sch?nen Herbstsonne bummeln wollten.


lg, Birgit

Offline Margarete

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Re: Traditionen
« Antwort #11 am: 15. September, 2006, 22:29:20 »
 ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D, Hallo Birgit, mir laufen die Tr?nen vor lauter Lachen  ;D ;D ;D ;D ;D

Nun habe ich mich auch noch am Wasser verschluckt und muss husten, mein armer, kleiner Hund wurde aus dem Schlaf geweckt und schaut mich verst?ndnislos an  ??? ??? ??? ???

Wo hast Du das denn her  ??? ??? ??? ???, ich habe es sofort abgespeichert  ;)

Habe heute extra noch einmal nachgeschaut, Nikol?use gabs noch keine, aber lecker Marzipankartoffeln  :D :D :D.
Ja und wo fand ich mich wieder  ??? im Regal mit den Backzutaten ::) ::) ::). Nein, habe keine gekauft  ::) ::) ::)
Aber war das nicht komisch, irgendwie brachten die Dominosteine und Co. in mir was zum Klingen: Weihnachtsb?ckerei!!!!!!

Hab vielen Dank f?r diesen tollen Beitrag, der mich sooooooo zum Lachen brachte, liebe Gr?sse Margarete

Offline Kiki

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Re: Traditionen
« Antwort #12 am: 16. September, 2006, 16:50:02 »
Hallo Gekko und an alle,
 
ich meine, da? man Menschen besser verstehen kann, wenn man deren Traditionen kennt. Darum liegt mir daran, verschiedene Traditionen auch bekannt zu machen. Man kann viele Mi?verst?ndnisse und Verletzungen verhindern, wenn man wei?, aus welchen Gr?nden Menschen so oder so handeln.

Das soll nicht hei?en, da? alles so bleiben mu?, sondern schon, da? es sich auch ver?ndern kann. Mit vielen Feiern und Veranstaltungen ist es ?ber die Jahre auch so geschehen. Dazu geh?rt f?r mich auch, wenn wir uns im Ausland aufhalten, da? man etwas ?ber Land und Volk oder Gegend wei?, damit man die Einheimischen nicht verletzt. Man kann es dann auch von G?sten erwarten.

Eins st?rt mich in dem Zusammenhang auch: Die fast totale Vermarktung vieler Fest- oder Gedenktage: Muttertag ist f?r mich ein besonders abschreckendes Beispiel.

Es hei?t f?r mich auch nicht, da? ich es genauso machen mu?.

Wenn Ihr einverstanden seid, werde ich nach und nach unter Terminen dazu Texte einstellen. Sollte jenamd etwas ?ber regionale Feste wissen, kann Der-/Diejenige nat?rlich dies auch einstellen.

HG Kiki

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Andrea T.

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Re: Traditionen
« Antwort #13 am: 16. September, 2006, 17:04:39 »
Hallo Kiki,
Du hast so recht, das alles so vermarktet wird ist nicht mehr feierlich.
Und ich w?rde es gut finden, wenn Du Texte zu dem jeweiligen Feiertag oder Gedenktag einstellen w?rdest. Ich habe hier das erstemal vom
Martinslaufen geh?rt, und habe auch gleich eine Erkl?rung dazu bekommen. Es ist schon interessant, wie sich das teilweise regional, manchmal
gleich "um die Ecke" verh?lt.
LG
Andrea

Gekko

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Re: Traditionen
« Antwort #14 am: 16. September, 2006, 19:14:18 »
jo, das ist wohl so


Allerdings m?cht ich auch einen positiven Aspekt loswerden.

Ich kannte K?rbisse fr?her nur von Bildern
Ehrlich,.. so als Kind. Ich kannmich nicht erinnern, dass ich da mal nen K?rbis gesehen habe.

Seit ein paar Jahren kann ich mir meinen Sp?tsommerlichen Garten nicht mehr ohne diese ?Verwilderung? vorstellen.
Ich mag diese Pflanzen,.. die Bl?ten,.. wie sie sich durch den Garten schl?ngelt,  ihre ?F?hler?  ausstreckt um sich irgendwo fest zu halten.
Und nat?rlich auch die Fr?chte..

da f?llt mir ein
ich k?nnt ja mal mein Lieblingsk?rbisrezept einstellen


-----   genau diesen Beitrag ?ber die vorweihnachtliche Kaufwut wollte ich auch grade einstellen --
wieder zu langsam
 ::)




geleekochenden
Gruss
Gekko

Offline Margarete

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Re: Traditionen
« Antwort #15 am: 16. September, 2006, 21:55:43 »
Guten Abend zusammen,

Kiki, Du hast ja so recht mit Deinen Ansichten.

Zur Tradition geh?ren aber nicht nur Feste und Br?uche, was ist z.B. mit dem Liedgut? Ich bin 100% sicher, dass keine meiner Nichten oder Neffen ein deutsches Volkslied singen kann  >:( Weihnachten naht, in wie vielen Familien wird noch gesungen oder aus der Bibel vorgelesen? Kleiner Kinder sind daf?r vielleicht noch zu begeistern, aber ?ltere finden dies doch ?zend, oder irre ich mich?

Du sprichst das Thema Reisen an, aber wer, der eine Last-minute-reise bucht, hat schon die Lust und Zeit, sich vorher ?ber Land und Leute zu informieren? Ja und selbst wenn die Reise lange geplant ist, es gibt immer wieder Menschen, die sich weder f?r die Tradition noch f?r die Menschen im Reiseland interessiern. Wetter, Essen und Unterhaltung ist super, steht auf den Kartengr?ssen, falls diese geschrieben werden. Wie viele stehen auf dem Standpunkt, ich habe f?r die Reise bezahlt und erwarte, dass meine W?nsche erf?llt werden? F?r mich ist dies sehr oft eine moderen Form der Sklaverei. Wie viele, die in den Urlaubsl?nder im Service arbeiten, postituieren sich fast, denn das oft magere Trinkgeld ern?hrt vielleicht eine ganze Familie?

Ich schaue mir morgen den Pferdeumzug an, denn der hat seit vielen Jahren Tradition, liebe Gr?sse Margarete

Lulu

  • Gast
Re: Traditionen
« Antwort #16 am: 16. September, 2006, 23:34:37 »
Hallo Margarete,
zu deinen Bemerkungen ?ber Touristen, fiel mir sofort eine wahre Geschichte ein;

als wir zum ersten Mal in der T?rkei waren, erz?hlte uns der Reiseleiter, dass ein deutscher Tourist zu ihm gesagt h?tte, es ist ja sehr sch?n hier, das Essen ist gut aber hier sind soviele T?rken!!! ::) ::) ::)

Da f?llt dir dann nichts mehr zu ein.

Gute Nacht,
Lulu

Andrea T.

  • Gast
Re: Traditionen
« Antwort #17 am: 17. September, 2006, 14:04:08 »
Hallo Lulu,
ja, solche Leute gibt es immer wieder,leider. Wir waren ja nur im n?heren Ausland: ?stereich,England und jetzt Luxemburg.Aaaber,wir haben uns IMMER Reisef?hrer geholt und auch,gerade in Luxemburg,so ein bi?chen uns mit der Sprache auseinander gesetzt.Es ist einfach h?flicher,
finde ich.  ::)
LG
Andrea

Lulu

  • Gast
Re: Traditionen
« Antwort #18 am: 17. September, 2006, 19:04:43 »
Hallo an alle,
hallo Andrea, genauso seh ich das auch. Als wir in Griechenland waren haben wir das wichtigste wie guten Morgen, danke, bitte , guten Abend, Guten Apetitt usw. gelernt. Dasselbe in der T?rkei. Jetzt wo wir wissen, dass wir nach Mallorca fliegen, schauen wir uns schon das W?rterbuch an. Genauso wie was man nicht tun sollte usw..

Aber von anderen Touris wirst du dann ?fters dumm angeguckt. Die wissen garnicht was ihnen entgeht.

Viele Gr??e
Lulu ;)

Offline Kiki

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Re: Traditionen
« Antwort #19 am: 18. September, 2006, 00:37:46 »
Hallo Lulu,

genauso hab ich es auch immer gemacht. Ich bin auch immer mit einem W?rterbuch unterwegs gewesen.

In Spanien ist mir zu Francos Zeiten mal folgendes passiert.
Wir waren abend in einer Bodega. Der Wirt sprach auch englisch. Einige Spanier und wir (6 deutsche Urlauber) unterhielten uns, wobei der Wirt meistens ?bersetze. Dann sagte ein Spanier etwas, aber der Wirt ?bersetzte es nicht. Wir fragten warum nicht. Antwort: er zeigte gefesselte H?nde. Auf mehrmaliges Nachfragen, keine Antwort. Ich kramte mein W?rterbuch hervor. Aber auch das wollte er nicht haben. Wir schauten uns etwas verdutzt an. Hatten wir was Falsches gesagt? Auf Nachfrage sagte er: nein. Dann nahm der Spanier, der ihm das gesagt hatte, mein W?rterbuch. Er bl?tterte darin herum und schrieb dann 2 W?rter auf. Es stand da: 'Figur verungl?ckt'.  Nun dachten wir, irgendein Verwandter w?re verungl?ckt und im Krankenhaus. Nun mach ich es kurz.

Der junge Mann war beim spanischen Milit?r. Seine Freundin war schwanger (Figur verungl?ckt) und das war ein Entlassungsgrund f?r ihn, wenn er der Vater war. Soldaten durften keine unehelichen Kinder haben.  Deshalb wollte sie abtreiben und anschlie?end wollte sie die Pille nehmen. Die Abtreibung sollte in Frankreich stattfinden und die Pille wollten sie gern aus Deutschland haben. Selbst das Sprechen dar?ber war schon gef?hrlich, darum die gefesselten H?nde. 1 Jahr sp?ter wurden wir zur Hochzeit eingeladen mit dem nicht abgetriebenen Kind.  Es war eine der sch?nsten Hochzeiten, die ich erlebt habe. :D :D :D

So Lulu, nun war ich auch lang  :D

HG Kiki
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Offline Petra aus RLP+

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Re: Traditionen
« Antwort #20 am: 18. September, 2006, 09:46:16 »
hallo
eine gut ausgegangene geschichte kiki. :D
ich trete jetzt hoffentlich niemanden auf die f?sse, das ist nicht meine absicht, aber ich denke, wenn ich im ausland in diesen touri-ghettos urlaub mache(die sicherlich vielen menschen arbeit unf brot geben), dann lerne ich weder land noch leute kennen, sondern nur vom veranstalter "touri-like"besichtigungen, action und events, daf?r brauch ich nicht wegzufahren - auf der anderen seite steht dann die preiswerte unterkunft, die nicht zu verachten ist, also auch etwas eine gratwanderung - alternativen bieten sich oft ebenso preisg?nstig, z.t. nat?rlich u.u. mit weniger "deutschem"komfort, sondern eher landestypisch wenige meter von diesen hochburgen, auch preiswert und meist recht interessant und liebenswert, ebenso verh?lt es mit restaurants, nur eine seitenstrase vom touri-rummel weg und man kann land und leute kennen lernen.
aber nat?rlich hat jeder andere anspr?che an seinen urlaub, aber h?flichkeit sollte einfach immer dabei sein, selbst wenn man die landessprache nicht beherrscht, selbst ein freundliches "guten morgen" auf deutsch wird schon richtig verstanden.
bzgl. last -minute sehe ich das ?hnlich wie eine pl?tzliche einladung zu leuten, die ich noch nicht (richtig) kenne, d.h. denn zuerst mal schauen wie es dort zugeht und auch f?r fettn?pfchen kann man sich entschuldigen.
ich habe die erfahrung gemacht, egal in welchem land, egal wie gut die sprachkenntnisse - ein freundliches l?cheln und wirkliches interesse ?ffnen t?r und hof, auch wenns mehrsprachig mit h?nden und f?ssen, zeichnen und w?rterbuch ist und immer bekommt infos, die nicht so in den reisef?hrer stehen oder man bekommt tipps vom pensionswirt f?r ein restaurant plus gute gr??e in solchen lokalit?ten haben wir immer am besten gegessen, manchmal auch wenn die k?che eigentlich schon zu war  :D
und ich freue mich schon jetzt wieder auf frankreich, okay da bin ich recht h?ufig und beherrsche auch die sprache einigermassen gut
das leben ist sch?n