Autor Thema: Walpurgisnacht  (Gelesen 3265 mal)

Offline Kiki

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Walpurgisnacht
« am: 01. Mai, 2007, 01:00:43 »
        Walpurgisnacht     

Die Walpurgisnacht ist ein traditionelles europ?isches Fest am 30. April, das wegen der Gelegenheit zu Tanz und Geselligkeit am Vorabend des Maifeiertags auch als urbanes, modernes Festereignis viele Freunde hat. Attraktiv ist au?er dem Beginn der sch?nen, warmen Jahreszeit auch, dass es mythologische und Brauchtumswurzeln hat, die ihm Flair und Ritual hinzuf?gen.

Mythologie

Mythologisch findet die Walpurgisnacht (?hnlich dem keltischen Fest Beltane) als Mondfest in der Nacht des ersten Vollmondes zwischen der Fr?hjahrstagundnachtgleiche und der Sommersonnenwende statt. Traditionell gilt jedoch die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht, in der angeblich die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg (eigentlich Brocken), aber auch an anderen erh?hten Orten ein gro?es Fest abhalten und auf die Ankunft des "geh?rnten Gottes" warten. Im Rahmen der Christianisierung des Abendlandes wurde der Kult der Walpurgisnacht und verwandter Kulte (z. B. antiker Pan-Kult) im wahrsten Sinne des Wortes "ver-teufelt": aus dem geh?rnten Gott, dem Symbol des M?nnlichen, welches sich in dieser Nacht mit dem Weiblichen vereinigt, wurde der Teufel.

Der Name Walpurgisnacht leitet sich wahrscheinlich von Walpurga (auch Walburga oder Walpurgis) ab. Der Gedenktag dieser Heiligen wurde im Mittelalter am 1. Mai gefeiert. Inhaltlich gibt es keinen historischen Zusammenhang.

Tradition und Brauchtum

Viele Walpurgisriten leben in b?uerlichen Maibr?uchen fort. Im Volksbrauchtum sch?tzte man seinen Hof durch n?chtliches Peitschenknallen, ausgelegte Besen und Maib?sche. Der Maibaum, meist eine Birke, ist zugleich Fruchtbarkeitssymbol und Darsteller des Weltenbaums. Zu Walpurgis werden traditionell die Maib?ume aus dem Wald in den Ort geholt, um sie der Liebsten vor das Haus zu stellen. In der Dorfmitte wird um den Baum getanzt. Der Baum symbolisiert so die Fruchtbarkeit der Natur, die zu den Menschen gebracht wird. Rituelle Liebesakte auf den Feldern in vorchristlicher Zeit sollten angeblich die menschliche Fruchtbarkeit auf den Ackerboden ?bertragen. Eine besondere Rolle spielen hierbei die Brautstein genannten Monolithen im Wendland (z.B. in Woltersdorf und Trebel), die man als versteinerte Brautpaare ansah. Es soll Sitte gewesen sein, dass in der Walpurgisnacht M?dchen mit entbl??ten Genitalien ?ber diese Steine rutschten, um sich dabei ihren Liebhaber zu w?nschen.

Viele der Br?uche bei Fr?hlingsfesten ranken sich um junge Paare, die symbolisch f?r die menschliche Gemeinschaft stehen. Der Gang zwischen zwei Walpurgisfeuern soll reinigen und Seuchen fernhalten. Die auch heute noch in weiten Teilen Deutschlands gefeierten Hexenfeuer gehen mutma?lich auf diese Tradition zur?ck. Mit der sehr rigoros gehandhabten Christianisierung nicht nur in Deutschland wurden diese alten Br?uche als heidnisch verdammt, die urspr?ngliche, nach Ansicht einiger Forscher auf matriarchalische Gesellschaftsstrukturen zur?ckgehende Bedeutung ging verloren und in harmlos-l?ndlichem Jugendbrauchtum auf.

F?r die Walpurgisnacht gibt es viele Wetterregeln wie:

    * Regen auf Walpurgisnacht hat nie ein gutes Jahr gebracht.

    aber auch:

    * Ist die Hexennacht voll Regen, wird's ein Jahr mit reichlich Segen.

Der 1. Mai soll f?r die Kelten einer der wichtigsten Tage ihres religi?sen Jahres gewesen sein: Sie feierten den Beginn der Sommerzeit, in der die Erde wieder zum Leben erwacht. Auch die Germanen kannten mutma?lich derartige Fr?hlingsfeste. Sie feierten es mit Freudenfeuern und befragten die "weisen Frauen", die "Hagazussen", die in den "heiligen Hainen" angeblich auf der Schwelle zwischen der Menschen- und der Geisterwelt sa?en, nach der Zukunft.

Mit Beginn der Christianisierung wurde der "heidnische Hokuspokus" zu Treffen finsterer M?chte umgedeutet und die Hagazussen wurden als "Hexen", als weibliche Verk?rperung des B?sen, die mit dem Teufel im Bunde waren, diffamiert. So wurde in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai weiter um das Feuer getanzt - jetzt allerdings zur Abwehr der Hexen. Die Menschen zogen weiter l?rmend durch die Stra?en. Nicht mehr, um den Fr?hling zu begr??en, sondern um Geisterwesen zu verscheuchen. Zum Schutz vor den Hexen malte man wei?e Kreuze an H?user und Stallungen oder streute geweihtes Salz auf die T?rschwellen. Die Besen wurden in dieser Nacht mit dem Reisig nach oben aufgestellt. Mancherorts war es ?blich, dass die jungen M?nner mit Peitschen knallend durch die Stra?en zogen.

Die Br?uche haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Die wenigsten wissen wahrscheinlich noch um den Ursprung der Walpurgisnacht. ?briggeblieben ist teilweise nur noch das als Schabernack gedachte Besch?digen und Entwenden des Eigentums Anderer, um diese zu ?rgern. Auf dem Brocken, dem Hexentanzplatz und der benachbarten Rosstrappe - mutma?liche Zentren des alten heidnischen Walpurgisnacht-Brauchtums im Harz - ist davon heute nur noch eine Touristenattraktion ?brig geblieben.

Maieinsingen, Maifeuer, Tanz in den Mai

Das Hexenfeuer (auch Hexenbrennen, Maifeuer, Tanz in den Mai genannt) wird in weiten Teilen Deutschlands gefeiert. Dazu wird am 30. April ein Feuer entfacht, mit dem man "die b?sen Geister" vertreiben will. Dies wird bis sp?t in die Nacht gefeiert. Auf dem Hexenfeuer stehen gelegentlich h?lzerne "Hexen", die meist von der Jugend angefertigt worden sind.

Heutzutage hat diese Tradition jedoch nur noch wenig mit Aberglauben oder Hexenverbrennung zu tun, sondern ist mehr als Volksfest anzusehen, nicht selten in Verbindung mit erh?htem Konsum von Alkohol. In der Stadt Marburg wird das Hereinfeiern in den Mai allj?hrlich mit einem Maieinsingen von Magistrat und Hunderten Menschen auf dem Rathausplatz gestaltet. Punkt Mitternacht wird gesungen. Zuvor spielt eine Anheizer-Coverband auf.

Der Tanz in den Mai ist die moderne Form des alten Brauches, den Beginn des Mais (1. Mai) in der Walpurgisnacht (30. April) mit Tanz und Gesang zu begr??en und dabei Maibowle zu trinken.

Neben reinen Tanzveranstaltungen wird auch gelegentlich der Brauch gepflegt, sich ?hnlich wie zu Halloween oder Karneval zu verkleiden und ?Hexent?nze? aufzuf?hren.

In ?sterreich, Bayern und der Oberlausitz wird meist am Abend oder am Vormittag des 1. Mai ein Maibaum aufgestellt, der in der Regel eine Fichte oder Tanne ist. In anderen Regionen wird dieser Brauch jedoch ausschlie?lich am Morgen des 1. Mai begangen.

Vereinzelt gibt es auch den den Brauch des Maistrichs: Dabei werden in der Nacht wei?e Linien mit Kreide, Kalk, o. ?. bei heimlich Verliebten vom Haus des einen zum Haus des Anderen gezogen und somit ?ffentlich gemacht. Andernorts werden H?cksel gestreut anstatt wei?e Linien zu ziehen.

Nordeuropa

In Schweden und Finnland finden in der Walpurgisnacht die gr??ten Studentenfeste des Jahres statt, Vappu in Finnland und Valborg in Schweden, wobei ?hnlich wie in Deutschland um ein Maifeuer herum viel gesungen, gelacht und getrunken wird.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Walpurgisnacht



Verschiedene Br?uche

Wenn in der Walpurgisnacht mit geweihten Glocken (also mit Kirchenglocken) gel?utet wird, dann k?nnen die Hexen, die an den Kreuzungen ihre T?nze in Gegenwart des Teufels abhalten einem nichts anhaben.

Um sein Vieh und seine H?user zu sch?tzen wurde in dieser Nacht geweihtes Salz auf die T?rschwellen der St?lle und H?user gestreut. Aber auch das Aufh?ngen von Baldrian- und Dostzweigen an den Stallungen sollte verhindern, dass das Vieh verhext wurde, da man glaubte, das Hexen diesen Duft nicht leiden k?nnen.

Die Besen wurden in dieser Nacht mit dem Reisig nach oben aufgestellt. Oder aber wurden zwei gekreuzte Besen vor der T?r aufgestellt. Das galt als sicher Abwehr vor den Hexen. In manchen Gegenden war es ?blich zur Hexenabwehr ein Messer ins Schl?sselloch zu stecken.

Mancherorts zogen die junge M?nner peitschenknallend durch die Stra?en, um besonders an den Kreuzungen, daf?r zu sorgen, dass sich dort keine Hexen versammeln konnten.

Wer in der Walpurgisnacht einen Gundelrebenkranz trug (Gundermann oder Gundelrebe ist ein Kraut das ?berall w?chst), erkannte angeblich alle Hexen!

Am 1. Mai ging niemand vor dem ersten Hahnenschrei oder vor dem Tagleuten aus dem Haus, man konnte ja nicht wissen, ob vielleicht doch noch irgendwo eine versp?tete Hexe unterwegs sei.

Eine Bauernregel besagt: Ist die Hexennacht voll Regen, wird's ein Jahr mit reichlich Segen!

Wer wissen wollte, ob der Geliebte treu bleibt, der pflanzte in der Walpurgisnacht zwei Vergi?meinnicht auf einen Stein mit etwas Erde. Wuchsen die beiden Pflanzen aufeinander zu, so w?rde der Geliebte treu bleiben und eine Hochzeit bevorstehen.

Ein beliebter Brauch in der Walpurgisnacht war auch das H?ckselstreuen. Bei diesem Streich wurden geheime Pfade der Liebe aufgedeckt, indem eine H?ckselspur von dem einen Haus zum anderen gelegt wurde.

Nicht nur solche Sp??e waren in der Walpurgisnacht ?blich. Die jungen Burschen nutzten die g?nstige Situation, dass sich alle hinter dem Ofen verkrochen gerne aus und ver?bten in dieser Nacht diverse Streiche. Im Hof vergessene Ger?tschaften wurden gerne auf den Dachfirst oder einen hohen Baum gebracht. Oder sie fanden sich am n?chsten Tag im Dorfbrunnen wieder. Die Bauern sahen also zu, dass sie ihre ganzen Ger?tschaften gut verschlossen hielten in dieser Nacht. Oftmals konnten diese dann auch nur gegen Freibier wieder ausgel?st werden.

Auch heute besteht das Fest der Fruchtbarkeit und des Lebens weiter in den Maifeiern mit Tanz in den Mai und Maib?umen, frischen Birkenzweigen und ausgelassenen Feiern. Auch der Maibaum ist ein eindeutiges Fruchtbarkeitssymbol. ?blicherweise wird er in der Walpurgisnacht geschlagen und am 1. Mai aufgestellt.

Quelle: http://www.hexenrezepte.de/Walpurgisnacht.htm

Johann Wolfgang von Goethes  Der Walpurgisnachtstraum aus Faust kann hier nachgelesen werden:

http://www.aufgelesen.net/archives/001205.html


             




Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite in Kofferraum.
(Jane Fonda)

Offline Gisela

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Re: Walpurgisnacht & 1. Mai
« Antwort #1 am: 01. Mai, 2007, 22:34:03 »

 :blum:  Brauchtum zum 1. Mai  :blum:

Die R?mer feierten im Mai die Floralien, ein Fest zu Ehren der Blumen-G?ttin Flora, einer Patronin des Fr?hlings und der Blumen.
Die R?mer f?hrten gew?hnlich ihre Br?uche in L?ndern ein, die sie eroberten.
Bei den Kelten war aber bereits das Beltanefest verbreitet, so dass mit der Zeit Floralien und Beltanefest zum Maifest verschmolzen wurden.
Bemerkenswert ist, dass das Maifest auf erbitterten Widerstand gesto?en ist; so wurde es 1555 in Schottland verboten,
1644 untersagte das englische Parlament das Aufstellen von Maib?umen.

In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai wird vielerorts der Anbruch der warmen Jahreszeit mit einem Tanz in den Mai gefeiert.
Besonders ?wild? und ?gef?hrlich? geht es in diesen Stunden in der n?heren Umgebung des Harzes zu, wo nach einem alten Volksglauben
Hexen auf ihren Besen durch die L?fte reiten, um auf dem Brocken an den Hexenfeiern zur Walpurgisnacht teilzunehmen.

In vielen Orten wird zum 1. Mai nach altem Brauch ein m?glichst bunt geschm?ckter Maibaum aufgestellt, um den fr?her verbreitet Volkst?nze aufgef?hrt wurden.
Es gilt, im Wettbewerb um den gr??ten und sch?nsten Maibaum mit den umliegenden Gemeinden zu bestehen.
Auch werden etwa in Bayern die Maib?ume von den jeweils anderen Gemeinden gestohlen und von ihren Besitzern verteidigt.
Nach dem ungeschriebenen Gesetz der Tradition muss eine Gemeinde, deren Baum gestohlen worden ist, ihn von den Dieben um
eine geh?rige Menge Bieres ?ausl?sen?.
In manchen Gegenden, etwa in Bayern, W?rttemberg und im Rheinland, sind noch dazu private Maib?ume ?blich,
die von jungen M?nnern am Haus ihrer Freundin bzw. Angebeteten angebracht werden. Dabei handelt es sich vornehmlich um junge Birken.
Bei einem Kirschbaum oder einer Tanne, sollte sie sich Gedanken ?ber ihren Ruf machen.
Im Schaltjahr sind dann die Frauen angehalten, ihrem Liebsten einen Maibaum zu stellen.
In einigen Regionen der Schweiz (z.B. in Teilen der Kantone Aargau und Solothurn) und Baden-W?rttembergs lassen
die Maibuben traditionellerweise von der Sitzbank bis zum Gartentor alles mitgehen, was in den G?rten eines Dorfes nicht niet- und nagelfest ist,
und stapeln es auf einem zentralen Platz; die Eigent?mer der Gegenst?nde haben sie dort selbst wieder herauszusuchen.

gefunden bei Wikipedia




"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen".  Der kleine Prinz, Saint Exupéry