Autor Thema: Silvester - Neujahr  (Gelesen 3675 mal)

Offline Kiki

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Silvester - Neujahr
« am: 02. Januar, 2010, 00:02:07 »
Silvester - Ursprung und Brauchtum

Wo kommt der Name her?

Der 31. Dezember ist seit der Einf?hrung des Gregorianischen Kalender im Jahr 1582 der letzte Tag des Jahres. Dieser Tag ist dem heiligen Silvester geweiht.
Silvester war von 314-335 Papst unter dessen Pontifikat sich die Einf?hrung des Christentums als Staatsreligion unter Kaiser Konstantin vollzog.
Papst Silvester I. verstarb am 31. Dezember 335 in Rom.

Brauchtum und Aberglaube

Wie mit allen Festtagen, so verbinden sich auch mit dem Jahreswechsel diverses Brauchtum und allerlei Aberglaube.
Das Abendessen zu Silvester sollte mit der Familie oder mit Freunden erfolgen, denn das Essen "im Kreise" seiner N?chsten symbolisiert den Schutz vor D?monen, die diesen Kreis nicht zerst?ren k?nnen.
In der Nacht zum Jahreswechsel geht es schon seit Urzeiten um die Abwehr von b?sen Geistern.
Geknalle, l?rmende Umz?ge mit vermummten Gestalten bei denen Trommeln, Schellen und Peitschenknallen f?r den n?tigen Krach sorgten, sollten diese fernhalten.
In unserer Zeit wird dieses Brauchtum weltweit durch gigantische Feuerwerke ersetzt.    :sil:   
:silv8: :silv7: :silv6:
Dabei geht es heutzutage nicht mehr um die Vertreibung von D?monen.
Das Silvesterfeuerwerk ist ein Ausdruck der Freude ?ber das bevorstehende neue Jahr.
Alt und jung erfreuen sich an dem bunten Himmelsspektakel.
Alleine in Deutschland werden Jahr f?r Jahr Knaller, B?ller, Schw?rmer und vor allem Raketen f?r mehr als 60 Millionen Euro in die Luft gejagt.
Knaller, Feuerwerk, Kirchenglocken, Walzermusik und Sektkorken - L?rm und Musik sind aus den meisten Kulturen genauso wenig wegzudenken wie die Gl?ckw?nsche.
"Ein gutes und gesegnetes neues Jahr!"  - so oder so ?hnlich lauten die typischen Gr??e oder W?nsche zum Neuen Jahr.

Im privaten Umfeld w?nscht man sich dagegen meist "einen guten Rutsch".   :silv1:
Wobei der "gute Rutsch" nichts mit einem "Hin?berrutschen" ins neue Jahr zu tun hat.
Der Ausdruck geht auf das hebr?ische Wort "rosch" zur?ck, das "Anfang" bedeutet, also den Beginn des neuen Jahres.

Sind dann die ersten Sekunden des neuen Jahres angebrochen, so st??t man auf den Silvesterpartys mit einem Glas Champus an und sagt "Prosit Neujahr" oder "Prost Neujahr".       :silv17:
Das Wort "Prosit" ist lateinisch und bedeutet "es m?ge gelingen".

Alle diese Neujahrsw?nsche dr?cken die Hoffnung aus, da? das neue Jahr Gl?ck bringen werde.
Freunden, Verwandten und Bekannten, mit denen man Silvester nicht verbringen konnte, ?bermittelt man den Neujahrswunsch ?ber eine Neujahrskarte oder telefonisch.
Ein noch junger Brauch ist, das alte Jahr laufend zu verabschieden. An den immer beliebter werdenden Silvesterl?ufen beteiligen sich Tausende von Menschen.
Der weltweit ?lteste und bedeutendste Silvesterlauf findet allj?hrlich in S?o Paulo in Brasilien statt.

Eine ganze Reihe an Deutungen und Gl?cksbringern beeinflussen die Feiern zum Jahreswechsel bis heute.
Diese Br?uche geh?rten schon seit ewigen Zeiten zum magischen Denken und Handeln der traditionellen Gesellschaften.
Dabei dreht sich alles um die Verabschiedung des alten Jahres und die Begr??ung des neuen.
Hintergrund des ausgelassenen, manchmal ausschweifenden Feierns ist die Hoffnung auf Fruchtbarkeit und Wohlstand im neuen Jahr.
Weit verbreitet ist das "Bleigie?en" kurz nach Mitternacht. In einem eigens daf?r vorgesehenen L?ffel wird ein St?ck Blei ?ber einer Kerzenflamme erhitzt, geschmolzen und dann rasch in ein Gef?? mit kaltem Wasser geworfen. Aus dem Schatten der daraus entstandenen Figuren glaubt man die Zukunft deuten zu k?nnen.

Zum Jahreswechsel haben Gl?cksbringer Hochkonjunktur

Beliebt sind die "Gl?ckspfennige", die gem. der alten Volksweisheit "wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert", ihre gl?cksbringende Bedeutung bis heute aufrechterhalten konnten. Der Gl?ckspfennig, in Zeiten des Euros eigentlich Gl?ckscent, aber das sagt kaum Einer, ist ein Symbol f?r Reichtum. Indem man ihn symbolisch verschenkt, w?nscht man dem Empf?nger, da? diesem niemals das Geld ausgehen m?ge.


Des Hufeisens Aufgabe dagegen ist es, als Talisman Haus und Hof zu sch?tzen und Fremden den Eingang zu verwehren. In fr?heren Zeiten wurde es auch an Schiffsmasten genagelt - selbst Admiral Nelson sorgte daf?r, da? die "Victory" nicht ohne diesen Gl?cksbringer in See stach.

Schornsteinfeger /Kaminkehrer gelten als Gl?cksbringer, weil sie immer als erste am Neujahrsmorgen durch die Stra?en gingen und zum neuen Jahr gratulierten.


Gl?ck kommt auch aus dem Blumentopf. Die Rede ist nat?rlich vom vierbl?ttrigen Klee, dem "Gl?cksklee", welcher dem Volksglauben nach Gl?ck bringen soll. Das geheimnisumwitterte Kleeblatt stammt eigentlich aus Mexiko und befl?gelt geheime W?nsche und Hoffnungen zum Jahreswechsel.


Weit verbreitet sind auch Gl?cksschweine, meistens aus Marzipan. Schon f?r die alten Germanen war der Eber heilig. Das Schwein gilt als Symbol der Fruchtbarkeit und damit als Zeichen f?r Wohlstand und Reichtum. "Schwein gehabt zu haben" bedeutet bei uns da? einer viel Gl?ck gehabt hat.
Wer ?ber viel "Schwein" verf?gte, galt bei den Griechen und R?mern als privilegiert und gut situiert. 

:silv15:

Der Marienk?fer gilt als Himmelsbote der Mutter Gottes, daher der Name. Besch?tzt die Kinder und heilt die Kranken, wenn er ihnen zufliegt. Niemals absch?tteln oder gar t?ten - das bringt Ungl?ck.


Ganz sicher geht man, wenn man die Gl?cksbringer addiert.
Der Handel hat sich l?ngst auf die Vermarktung, des auch noch in heutiger Zeit weitverbreiteten Aberglaubens, spezialisiert.
Selbst im Supermarkt lassen sich Gl?cksschweine aus Marzipan, Marienk?fer aus Schokolade, kleine T?pfchen mit Gl?cksklee, dekoriert mit einem Schornsteinfeger oder einem Gl?ckspfennig, kaufen.
Egal, wenn's hilft, denken sicher viele, und letztlich versetzt der Glaube bekanntlicherweise auch Berge.


Neujahrstag - 1. Januar

Jahrhunderte lang wurde der Jahresbeginn zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert. Erst 1691 legte Papst Innozenz XII. den Neujahrsbeginn auf den ersten Januar fest.

Viele Religionen dagegen haben einen beweglichen Neujahrstag! Die Juden und der Islam nach Mondjahren, die Iraner nach Sonnenjahren.

In China, Korea und Vietnam begr??t man das neue Jahr zwischen Ende Januar und Ende Februar.

Neujahr ist das gr??te Fest des chinesischen Kulturkreises, das drei Tage lang mit pr?chtigen Drachen- und L?wenumz?gen gefeiert wird.

Auch mit Neujahr sind die unterschiedlichsten Facetten des Aberglaubens verbunden.

Frei nach dem Motto "Wie das Neujahr beginnt, so ist das ganze Jahr" wurde und wird auch heutzutage noch nach bestimmten Regeln verfahren:

So bem?ht sich bspw. die Hausfrau schon seit jeher, ?ber Neujahr ja keine W?sche zum Trocknen h?ngen zu lassen, da dies Ungl?ck und Arbeit im kommenden Jahr mit sich bringe.

In den vielen l?ndlichen Bereichen der Alpenregion ist das "R?uchern", das Begehen der Wohn- und Arbeitsr?ume und Stallungen mit gesegnetem Weihrauch, ?blich, um die D?monen zu vertreiben.

In der chinesischen Welt wird nach alter Tradition vor Beginn des Neujahrsfestes das Haus mit Bambuszweigen, die die b?sen Geister vertreiben, gr?ndlich geputzt. W?hrend der Neujahrstage w?rde man Gefahr laufen, auch das Gl?ck hinauszukehren.

Viele Essens- und Trinkbr?uche, die man zum Jahreswechsel pflegt, haben ebenfalls einen abergl?ubischen Hintergrund.

Das man sich am Neujahrstag etwas ganz besonders Gutes g?nnt, liegt auf der Hand, schlie?lich sagt man: "Wer ?ber die Jahre gut schmaust, hat das ganze Jahr vollauf".

So manchen l??t der Aberglaube seine Linsensuppe am Neujahrstag ausl?ffeln, damit das Kleingeld im neuen Jahr nie ausgeht. In anderen Gegenden spricht man dies dem Verzehr von Sauerkraut zu.

Beliebt ist auch der Neujahrskarpfen. Dazu geh?rt, da? der Hausvater eine der Fischschuppen unter seinen Teller legt. Diese mu? das ganze Jahr ?ber in der Geldb?rse aufbewahrt werden, was einen prall gef?llten Geldbeutel garantieren soll.


Neujahrsbr?uche weltweit - So feiert man Neujahr anderswo

In Mitteleuropa weit verbreitet sind Speisen aus Schweinefleisch, wie Schweinskopf oder "Saur?ssel", die Gl?ck bringen sollen.

Als S??igkeit verzehrt man Marzipanschweinchen aber auch Backwaren wie Fr?chtebrot oder die sogen. Neujahrsbrote, in die oft einzelne M?nzen eingebacken werden.

Gefl?gel hingegen sollte zu Neujahr in gar keinem Falle verzehrt werden, da das Gl?ck sonst hinweg fliegt. Eine Ausnahme bilden die Rheinl?nder, die mit der Neujahrsgans ihrem Schicksal trotzen wollen.

Bei den Griechen gibt es das Basiliusbrot, in welches sie einzelne M?nzen einbacken.

In manchen Teilen Englands backt man dreieckige T?rtchen, die mit Faschiertem (Hackfleisch) gef?llt und als Geschenke weitergegeben werden.

In England ist es dar?ber hinaus ?blich, da? sich die Nachbarn am Neujahrstag besuchen und gemeinsam selbstgebackenen Kuchen mit Wein verzehren.

In Schottland dagegen serviert man den sogenannten Schwarzen Laib (Black Bun). In gem?tlicher Freundesrunde werden Haggis, gef?llte Schafsm?gen, verspeist. Das Ganze wird mit reichlich Whisky heruntergesp?lt.

In Ru?land verzehrt man Borschtsch und Kutya, letzteres ist ein Porridge-?hnliches Gericht aus Weizen- und anderen Getreidek?rnen, die f?r Hoffnung stehen, sowie Honig und Mohn, die Freude und Erfolg bescheren sollen.

In Israel sollen s??e ?pfel in Honig als Neujahrsspeise die Hoffnung ausdr?cken, da? das neue Jahr s?? werden m?ge.

In Spanien wird zu jedem mittern?chtlichen Glockenschlag eine Weintraube gegessen. Beim 12. Schlag, bevor man sich umarmt und begl?ckw?nscht, mu? dann alles verspeist sein, will man nicht Ungl?ck im neuen Jahr haben.

Amerikaner besuchen Freunde, Verwandte und Nachbarn. Bei diesen spontanen Besuchen w?nscht man das Allerbeste f?r das neu begonnene Jahr und es wird reichlich gegessen und getrunken.

Japaner backen eine Woche vor Neujahr bei einem gesellschaftlichen Beisammensein Reiskuchen.

An Neujahr i?t man Soga, eine den italienischen Makkaroni ?hnliche Art Teigwaren, die ein langes Leben bescheren sollen.

So vielf?ltig wie die E?sitten sind auch die Getr?nke, die zum Jahreswechsel serviert werden.

Champagner oder Sekt, steht dabei im Mittelpunkt des Geschehens. Rund um den Erdball l??t man zur mittern?chtlichen Stunde die Korken knallen.

In Schottland allerdings st??t man nicht mit Sekt an, sondern mit dem Hot Pint, einem Punsch aus Starkbier, Whisky und Eiern.

In der kalten Jahreszeit sind zwei Hei?getr?nke beliebt, die seit eh und je zum festen Bestandteil der Silvesternacht geh?ren:
?  die Feuerzangenbowle
?  der Silvesterpunsch
Zu beiden gibt es eine Vielzahl an Rezepten.

:sil1:

Unterschiedliche Quellen

Vielleicht kann von Euch noch jemand Infos hinzuf?gen.

HG Kiki  :silv16:  :silv15:
Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite in Kofferraum.
(Jane Fonda)

Offline Gisela

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Re: Silvester - Neujahr
« Antwort #1 am: 02. Januar, 2010, 11:32:37 »
Hallo Kiki  :silv15: :silv16: :-:

danke f?r die Flei?arbeit zum neuen Jahr  :knuddel:
Besonders interessant waren <Neujahrsbr?uche weltweit>

deshalb prosit  :silv12:  "es m?ge gelingen"

HG Gisela



"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen".  Der kleine Prinz, Saint Exupéry

Offline Alraune

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Re: Silvester - Neujahr
« Antwort #2 am: 02. Januar, 2010, 13:55:35 »
 :ooo:  Kiki

Hast du dir M?he gemacht :knuddel:
Vieles wusste ich nicht. Hat mir sehr Spass gemacht alles zu lesen. Tausend Dank daf?r.  -tanz- -tanz-
Werde es noch ein, oder f?nf mal lesen :kicher: :happy1:, damit ich einiges behalten kann.
Liebe Gr??e
Alraune
Eine Freude vertreibt hundert Sorgen!

Offline Margarete

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Re: Silvester - Neujahr
« Antwort #3 am: 03. Januar, 2010, 15:08:20 »
Hallo Kiki  :schild5:,

da hast du uns ja viele Neuigkeiten beschert  :knuddel:, ich habe von vielen dieser Br?uche noch nie geh?rt  :pf:.

Aber ich habe auch einen Brauch, ganz alleine f?r mich  -tanz3-.

Jedes Jahr, wenn die  :sil: Rakten in den Himmel steigen, dann nehme ich mir die Zeit, an all die Menschen zu denken, die mir am Herzen liegen. F?r jede Person suche ich mir eine Rakete aus und w?hrend sie in den Himmel steigt, w?nsche ich diesem Menschen Gesundheit und  :silv15:

Habe auch an dich gedacht  :knuddel: Margarete