Autor Thema: Maria Himmelfahrt  (Gelesen 3200 mal)

Offline Gisela

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Maria Himmelfahrt
« am: 15. August, 2007, 08:01:01 »

Kr?uterweihe und die Zusammenstellung

In katholischen l?ndlichen Regionen hat sich zu diesem Fest - es gilt als "Frauentag" - ein reiches Brauchtum bis heute erhalten.
Als Hochfest hat der Feiertag einen besonderen Stellenwert im Kalender.
In Bayern ist er auch gesetzlicher Feiertag, zumindest in Gegenden mit ?berwiegend katholischer Bev?lkerung.
 
Maria-Himmelfahrt am 15. August ist der Auftakt zur wichtigsten Kr?utersammelzeit des Jahres.
Heilpflanzen, die w?hrend dieser Zeitspanne gesammelt werden, ?bertreffen alle anderen Kr?uter an Kraft - mit Ausnahme der Johanniskr?uter,
die zur Sommersonnenwende gepfl?ckt werden.
Es ist immer noch mit sehr viel Magie verbunden, einen solchen Kr?uterbusch zusammenzustellen.
Die geweihten Kr?uter sollen gegen alle m?glichen Verzauberungen und Krankheiten, aber auch f?r Ehegl?ck,
Kindersegen und vieles mehr helfen.
Das ganze Jahr ?ber nahm man auch vom Kr?uterbusch, um zu r?uchern. Besonders heilkr?ftig soll er sein,
wenn man ihn mit Weihrauch vermischt und im Krankenzimmer damit r?uchert.

Es m?ssen immer sieben Kr?uter sein, aber man kennt auch die 9er, 12er, 15 er und 19er Buschen.
Es gab auch Buschen mit 77 verschiedenen Kr?utern, aber immer mit einer vorgeschriebenen magischen Zahl!

Der 9er Buschen besteht z. B. aus Johanniskraut, Schafgarbe, Baldrian, Arnika, K?nigskerze (immer in die Mitte binden),
Kamille, Wermut, Pfefferminze und Tausendg?ldenkraut.
Der 15er Buschen besteht z.B. aus F?nffingerkraut, Glockenblume, K?mmel, Margerite, Eberwurz, Bibernelle, Wermut,
K?nigskerze (immer in die Mitte binden), Pfefferminze, Weinraute, Liebst?ckel, Teufelsabbi? (Tormentil), Mooskolben, Bitters??er Nachtschatten und Johanniskraut.

In manchen Regionen wurden in den Kr?uterweihebusch so viele Alantbl?ten eingebunden,
wie Menschen, K?he und Pferde auf dem Hof lebten.
Der Tee aus diesen geweihten Kr?utern sollte besonders heilsam sein. Krankem Vieh wurden geweihte Kr?uter ins Futter gemischt oder
man warf zum Schutz vor Blitzschlag beim Gewitter Kr?uter davon ins offene Feuer.

Diese Kr?uter werden zu einem dicken Busch gebunden, in der Kirche geweiht und
mit nach unten h?ngenden Bl?ten zum Trocknen aufgeh?ngt
(in den alten Bauernstuben wird der Kr?uterbusch in den Herrgottswinkel geh?ngt).
Ist der Kr?uterbusch sch?n trocken, zupft man einige Kr?uter ab, zerreibt sie und
vermischt sie evtl. mit Weihrauch und r?uchert alles zusammen.


Johanniskraut  K?nigskerze  Kamille  Rainfarn
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen".  Der kleine Prinz, Saint Exupéry